Geht es um haltbare, unkomplizierte Feldverpflegung, ist die amerikanische MRE und die dt. EPA nicht weit. Wir möchten euch heute  eine Alternative aus Norwegen vorstellen, die auch NATO-erprobt ist, aber deutlich hochwertiger!

„Ohne Mampf kein Kampf!“ – den Spruch kennt jeder – und jeder dürfte sich darüber einig sein, mit leerem Magen ist alles doof!  Auf Touren, im Feld und auf Biwaks war es das aber auch mit der Einigkeit, von der spartanischen Komprette aus gepresstem Fett, Zucker und geröstetem Weizen bis hin zum halben Spanferkel ist hier alles zu finden.

Eine alter Bekannte, geht es um die haltbaren Rationen, ist sicher die amerikanische MRE (Meal, Ready to Eat), die auch den liebevollen Namen „Meals, rejected by (the) Enemy“ oder „Meals, rarely edible“ erhalten hat! Einen anderen Weg beschreitet hier Drytech aus Norwegen mit ihren Arctic Field Rations – und wie wir finden, einen deutlich besseren!

Einleitend müssen wir sagen, wir werden hier keine Videos von uns beim Essen online stellen, wir halten uns doch eher an die Fakten und überlassen das Showkochen den Leuten, die das Kochen auch gelernt haben 🙂
Dennoch, die letzten 18 Monate haben wir immer wieder Drytech Rationen mit auf unsere Touren genommen und können mit ziemlicher Bestimmtheit sagen: Die mögen wir! Warum? Erzählen wir euch!

dt3

Im optischen Vergleich schneidet die Drytech Ration erstmal recht sparsam ab! Für ca 18EUR bekommt man ein 350g leichtes Paket mit ca 50% des Volumens der MREs (eine MRE kommt mit ca 760g bei ca 10EUR – 12EUR*).  Der Inhalt an sich ist, rein vom Zähler, relativ ähnlich: Hauptgericht, Vorspeise, Nachtisch, Snacks und ein wenig Zubehör.

Also wird es Zeit uns die Drytech Arctic Field Ration näher anzusehen! Die Zusammenstellung schwankt zwischen Eigenproduktion von Drytech und Markenprodukten, wie Jack Links Beef Snacks. Unsere Referenzration „Chicken in Herbal Sauce“ kam mit folgendem Inhalt (bei 1270kcal):

  • gefriergetrocknetes Fertigericht, Huhn in Kräutersauce
  • geröstete Erdnüsse
  • getrocknete Rosinen
  • ein Energy Drink
  • Gewürzsauce
  • ein „Steakbar“ von Jack Links
  • ein Schokoriegel
  • Kaugummi, Vitamintablette und Instantkaffee (leider kein Zucker/Milchpulver)
  • ein Löffel, Müllbeutel und eine desinfizierende Serviette

Die Zubereitung ist recht einfach: Man reisst den Beutel auf, giesst kochendes Wasser darüber, lässt es ziehen, und isst auf. Auch der Energydrink kann direkt in der Tüte gemixt werden. Kommt es auf das Gewicht an, kommt man mit einem 450ml Titanbecher aus! Alle anderen Inhalte sind sofort verzehrbar.

Bei einem Preis von 18EUR spielt natürlich auch die Qualität eine Rolle. Während MREs ja dafür gedacht sind, einem Soldaten in die Hand gedrückt zu werden, und der auch brav „Danke?!“ sagen muss, sind die Drytech Rationen semi-kommerzielle Produkte, die sich auch auf dem Outdoormarkt behaupten müssen! Und das tun sie sehr gut! Wir hatten in den vergangenen Jahren Vieles ausprobiert, von der dt. Epa über französische RCIRs, britische 24hr Rations, amerikanische MREs (seit den 90ern) bis hin zu der EPA Leicht der Bundeswehr! Von all diesen Rationen haben die Drytechprodukte den besten Eindruck hinterlassen!

dt2

Während die MRE und auch andere Rationen dazu gedacht sind, ein gewisses Überangebot zu bieten, das den Soldaten auch versorgt, wenn er nur ein paar Komponenten zu sich nimmt,  ist die Arctic Field Ration dafür ausgelegt, ganz verzehrt  zu werden und das haben wir auch jedes Mal (wenn uns nicht jemand in einem unachtsamen Moment Komponenten geklaut hat!) gemacht. Die Hauptgerichte sind gut abgestimmt, schmackhaft, ohne überwürzt zu sein (gerade die dt. EPA leicht wurde von einigen von uns als, meist versalzen und ansonsten eher fad bewertet) und die Beilagen & Snacks lecker und von guter Qualität. Auch die Frühstückspakete, mit Müsli statt deftigem Gericht, waren klasse!  Der Löffel ist OK und kann wiederverwendet werden, der Müllbeutel für das „Leave no trace!“ ist sehr praktisch.

In Gesamtbetrachtung muss man sagen, man erhält eine reichhaltige, hochwertige Mahlzeit, je nach dem was man wann, wo und wie, vor hat, benötigt man 2-3 Rationen für einen Tag – auch die US MREs sind ausgerichtet, eine Mahlzeit zu stellen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut, aber eindeutig an professionelle Anwendung gerichtet, wenn Gewicht, Packmass und Abwechslung über längeren Zeitraum die ausschlaggebenden Faktoren sind. Für den Ausflug in den lokalen Wald, sind die Arctic Field Rations eventuell ein bisschen übertrieben. Aber für Bergtouren, längere Ski und Schlittentouren, Strecke machen mit wenig Gepäck und natürlich für die militärische Anwendung, sind die Rationen einfach klasse!

Einen Wehmutstropfen haben die Rationen dennoch: Bedingt durch das Konzept, ist eine Versorgung mit Wasser vorausgesetzt. Wo MREs und EPAs notfalls kalt aus der Tüte schnabbuliert werden können, setzen die Drytech Rationen zwingend re-hydration mit Wasser voraus.

Von uns gibt es ganz klar eine Empfehlung, wer anspruchsvolle Rationen sucht, ist bei den Drytech Arctic Field Rations gut beraten!

/grimm

* Ja, wir wissen, dass man MREs auf Plattformen deutlich günstiger bekommt, aber vom Laster gefallenes Heereseigentum sollte kein Maßstab in einem Review sein!