In dieser Artikelserie stellen wir euch 3 Taschenmesser für den Survivalkit und Outdoor EDC vor, die sich durch clevere Feature auszeichnen. Wie bei vielen Multiuseartikeln gibt es auch hier Abstriche, die wir ebenso beleuchten wollen. Weiter geht es mit einer modifizierten Version des Opinel No8 Outdoor!

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Das klassische Opinel No8 Outdoor haben wir euch hier schon einmal vorgestellt, mein bevorzugtes Budget Outdoor-EDC ist aber etwas anders als das Stock Opinel. Opinel geht seit einiger Zeit mit modernen Messern, auch für Kinder, Handwerker und Jäger auf den Markt. Das meiste zum Opinel Outdoor wurde im ursprünglichen Review schon gesagt, in Kürze hier noch einmal alle Daten:

– Art: Taschenmesser mit Viro-Bloc Verriegelung
– Material Klinge: 2,0 mm Carbonstahl rostend (MOD!)
– Material Griff: Polyamid/Fiberglas Kombination
– Heftlänge: 10,8 cm
– Klingenlänge: 8,2 cm
– Länge geöffnet: 19 cm
– Gewicht: 59 g

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Der Mod des Outdoors ist recht unspektakulär, aber erhöht (für mich) den gebrauchswert, draussen, enorm! Die originale 12C27 Sandvik Klinge ist von Haus aus bereits sehr gut, aber ich bin für Outdoor kein großer Freund vom Wellenschliff,  daher hatte ich mich entschieden, einen Umbau anzugehen. Und damit es gut wird, habe ich es nicht selbst gemacht, sondern mich an Harald von Bladewalkers.de gewandt, der mir damit ausgeholfen hat.

Er hat mir die originale Klinge gegen die Carbonstahlklinge des Opinel No8 getauscht. Die, oft nur rostträgen, Opinel Klingen sind bekannt dafür, leicht schärfbar, schnitthaltig und widerstandsfähig zu sein. Tolle Features für ein Outdoormesser.

Die Klinge wurde vor dem ersten Gebrauch einer Patinierung unterzogen (entfetten, in heißem Essig baden, dann mit trockenem Tuch abgewischt und geölt), dadurch entsteht eine Art „Edelrostschicht“, die die Klinge vor weiterem Rost bewahren soll. Ein gelegentliches Ölen ist aber dennoch nötig! Dafür erhält man ein sehr gut zu schleifendes, auch mit Bachkiesel rasiermesserscharfes Outdoormesser für kleines Geld.

Feuer machen ist kein Problem mit dem scharfen Klingenrücken, einzig eine Aufnahme für einen Feuerstahl vermisst man, hier bietet es sich an, einen kompakten Feuerstahl am Griffband anzubringen!

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Natürlich, wo Licht, da auch Schatten: der Carbonstahl ist, deutlich, rostanfälliger als die Sandvik Version, die dünnere Klinge ist zwar ein Schneidteufel, fällt aber auch sehr locker im Gelenk (was auch ein Vorteil sein kann, denn so hat man ein Einhandmesser, dass die Attribute eine Einhandmessers nach §42a WaffG. nicht erfüllt (keine automatische Arretierung). Und natürlich fehlt der Klinge etwas Stabilität, es ist nun noch mehr Schneidwerkzeug, vor allem anderen!

Mein Fazit, das Opinel No8 Outdoor mit der klassischen Carbonstahlklinge ist ein treuer Begleiter, erfordert zwar Pflege und auch etwas Geschick beim Basteln, belohnt einen aber mit einem leichten, zweckmäßigen und zuverlässigen Werkzeug, das man lange Jahre mit sich führen wird. Mit Standard und gemoddeter Klinge ist das Opinel No8 Outdoor das preiswerteste Messer dieser Mini-Serie!

Links:

Mehrere Tutorials zum Klinge tauschen
Das Opinel No8 Outdoor bei Bergzeit

Info: Im Gegensatz zum Opinel No8 Outdoor im ersten Review vor einigen Jahren, wurde dieses Messer nicht vom Händler oder Hersteller gestellt/gesponsort, sondern auf eigene Kosten angeschafft!

Der Autor:

huggrimm