Denkt an an ein Überlebensmesser, hat man oft sehr konkrete Vorstellungen an Form, Material und Aussehen des Messers. Das letzte was einem da sicher in den Kopf käme, wäre ein Opinel. Die Traditionsmarke aus Frankreich vertreibt seit vielen Jahren traditionelle, puristische Taschenmesser mit Holzgriff, wie sie in Frankreich seit hunderten Jahren im Gebrauch sind. Auch in Bayern und Österreich kennt man diese Messe aus der “guten alten Zeit” – als “Klackls”. Typische Brotzeitmesser. Die, oft nur rostträgen, Opinels sind bekannt dafür, leicht schärfbar, wartungsarm und preisgünstig zu sein. Was hat es nun mit der Outdoorvariante, die ein wenig an ein YPS Heft Gimmick erinnert, auf sich und was kann dieses Messer?
Schaut man sich die Daten zum Messer an, entdeckt man zwar keine bahnbrechenden Innovationen, aber sinnige Features, die sauber und hochwertig umgesetzt wurden. Der Griff wurde aus einem Polyamid-/Fiberglas-Material gefertigt, welcher sehr leicht ist. In den Griff mit unverkennbarer Opinel-Form wurde eine laute, zuverlässige, Signalpfeife mit 2 Tönen integriert. Für die 2,5mm dicke Klinge kommt Sandvik Stahl 12C27 zum Einsatz. Das, von den klassischen Opinels bekannte, Virobloc-System sorgt für die sichere Arretierung der Klinge in in geöffnetem und geschlossenen Zustand, ein Neuling mit Opinels muss hier etwas aufpassen.
Übersicht:
– Art: Taschenmesser mit Viro-Bloc Verriegelung
– Material Klinge: 2,5 mm starker rostfreier Sandvik Stahl 12C27
– Material Griff: Polyamid/Fiberglas Kombination
– Heftlänge: 10,8 cm
– Klingenlänge: 8,2 cm
– Länge geöffnet: 19 cm
– Gewicht: 63 g
Was kommt “unterm Strich” dabei raus? Bei alle Skepsis muss ich sagen, dass ich von dem Endergebnis mehr als überzeugt bin! Das Messer mit dem Schäklelöffner, dem Wellenschliff und der Pfeife soll natürlich vor allem Wassersportler ansprechen, aber auch als kleines Outdoormesser macht es klaglos was es soll. Ich hätte mir zwar eine Schneide mit Glattschliff statt Teilwelle gewünscht – Opinel kann mit ihren sauber gehärteten Sandvik Klingen getrost auf die Schnitthaltigkeit des Messer setzen und hat den Wellenschliff nicht nötig – bin aber, davon abgesehen, mehr als zufrieden! Ein schönes Detail ist auch der Klingenrücken, denn im vorderen Bereich, wo man evtl für mehr Druck und Kontrolle mit dem Daumen ausüben würde, ist die Kante des Klingenrückens gebrochen, sodass keine Blasen provoziert werden. Der Bereich zur Klingenspitze weist jedoch eine scharfe 90° Kante auf, mit der mühelos ein Feuerstahl genutzt werden kann. Die Kunststoffteile sind sauber gegossen und zusammengesetzt, es gibt kein wackeln, knarzen oder klappern. Gussgrate konnte ich ebenso wenig feststellen wie größere Spaltmaße.
Ich habe mein Opinel nachträglich mit Feuerstahl und Taschenlampe ausgestattet, um so Licht und Wärme mit abzudecken, wer mag kann auf diese Konfig noch einen Uhrenkompass aufschlaufen und hat dann auch noch Orientierung abgedeckt. Für mich ist das Opinell zu einem festen Begleiter für Touren geworden!
Im Anschluss findet ihr noch ein kurzes Video, das ich vor längerer Zeit zu dem Messer gemacht habe!
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