In dieser Artikelserie stellen wir euch 3 Taschenmesser für den Survivalkit und Outdoor EDC vor, die sich durch clevere Feature auszeichnen. Wie bei vielen Multiuseartikeln gibt es auch hier Abstriche, die wir ebenso beleuchten wollen. Den Anfang macht ein Klassiker, das Toollogic SL3 Taschenmesser.

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Das SL3 ist auf dem deutschen Markt rar geworden, seine Herkunft ist etwas dubios, denn ursprünglich erblickte es das Licht der Welt als Light My Fire SL3 (im Auftrag von LMF durch Toollogic gebaut). Glaubt man einigen Händlern, war die Ursprungsidee ein Überlebensmesser für die schwedische Luftwaffe zu bauen. Die LMF SL3 sind aktuell eher selten zu finden und begehrt, da sie eine Glattschliffklinge besitzen. In unserem Review müssen wir uns mit einem Toollogoc SL3 begnügen – wie immer, gekauft und nicht gesponsert!

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Fakten und Daten:

– Gewicht: 80g
– Funktionen: Teilwellenmesser, Feuerstarter + Signalpfeife
– Klingenlänge: 80mm
– Schneide: ca 71mm
– Gesamtlänge: 180mm
– Grifflänge: 95mm
– Griffbreite ca 30mm
– Griffdicke: ca 20mm ohne Gürtelclip

Das SL3 ist ein, komplett auf Rechtshänder ausgelegtes. Taschenmesser mit einer Teilwellenschliffklinge aus 420C Stahl, einfachem Linerlock und Kunststoffgriff. In den Griffschalen integriert findet sich ein LMF Feuerstahl und eine sehr gute und laute Pfeife.

Die Messerklinge des SL3 ist aus weiter unbenannten „420er“ Stahl, ich vermute es handelt sich um eine 420C Art. Das ist auf den ersten Blick nicht atemberaubend, aber bedenkt man das Alter des Messers, ist es nachvollziehbar. Zudem muss ich sagen, dass die Schnitthaltigkeit und Schleifbarkeit mehr als gut ist, die aus Japan stammende Klinge hat also eine gute Wärmebehandlung erhalten! Der Teilwellenschliff ist nicht der Traum eines jeden Bushcrafters, aber für ein Allzweckmesser OK! Eine Zusatzkerbe erlaubt das Nutzen des Feuerstahls.

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Der Feuerstahl ist in die Kunststoffkonstruktion des Griffes eingearbeitet, verfügt über 2 O-Ringe um Wasser abzuhalten und vor Verlust zu sichern. Man kann den Feuerstahl mit einem Taschentuch umwickeln, dies in Wachs tränken und hat somit gleich einen Satz Zunder am Messer. Für EDC gibt Toologic an, dass auch eine MagLite Solitaire in den Tunnel passt – Praktisch!

Die Verarbeitung ist sehr sauber, keine Grate oder Spaltmasse. Das Öffnen geht sehr sauber und der Lock ist gut zu bedienen. Ein Wermutstropfen ist der Aufbau, um Gewicht zu sparen, wurde beim Griff nur ABS Kunststoff verwendet. Die im Griff integrierte Pfeife ist laut, schrill und gut eingepasst.

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Ein paar Abstriche muss man, leider, machen. Das SL3 ist kein Brachialmesser und von der Stabilität eines Cold Steel Pocket Bushmans weit entfernt. Es ist und bleibt ein reines Schneidwerkzeug, hebeln und spalten sollte man mit dem SL3 nicht machen! Die Rarität des Messers wirkt sich leider auch auf die Preise aus. Hat man das Messer vor 50 Jahren noch für 29 EUR bekommen, muss man aktuell mit 40-60 EUR Anschaffungskosten rechnen.

Mein Fazit, das SL3 ist ein sehr gutes Alround Taschenmesser für draußen, mit dem Solitaire Mod auch für Urban EDC, als Cutting Implement im Rahmen des „6C Konzepts“ ist es ein tolles Werkzeug.

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Bezugsquellen und Links:
https://www.messerworld.de/ (Bild ggf. abweichend)

Autor:
huggrimm